Letzte Änderung 30.03.2005

...Aber der Reihe nach!

Wie gesagt, bisher hatte ich Katzen. Um mich nun über Hundefutter zu informieren, stöberte ich im Internet nach Informationen zu den verschiedenen Hundefuttersorten. Meine Frage war zuerst: Trockenfutter oder Nassfutter oder beides. Wie naiv! Oder doch nicht?

Wir haben in Deutschland kein Lebensmittelgesetz für Hunde- und Katzen-Nahrung! Punkt!

Das bedeutet, es wird auch wirklich nur das getan, was erforderlich ist, um unser Hunde- und Katzenfutter auf den Markt bringen zu dürfen. Und dazu gehört wirklich nicht viel! Es gibt hierzu einen Link, den ich auf der Seite unserer Züchterin gefunden habe. Über Google findet man noch viel mehr hierzu, aber es ist hier alles drin, was man als Erstinformation gebrauchen kann. Es geht um das, was der Tierarzt Marc Torel und der Wissenschaftsjournalist mit medizinischer Ausbildung Klaus Dieter Kammerer verfasst haben. (U.a. Der Jahrtausendirrtum der Veterinärmedizin.) Wer sich ca. 15 Minuten Zeit zum Lesen nimmt, wird staunen:

http://entlebucheremmi.free-25.de/der.htm

Wie gesagt, das war meine Einstiegslektüre zu diesem Thema! Der Bericht sagt an einer Stelle aus, dass das Prinzip für die Herstellung moderner Hundenahrung aus der Massenproduktion von Nutz- und Schlachttieren übernommen wurde - besonders aus der Kälber- und Schweinemast. Mal abgesehen davon, dass weder Kälber noch Schweine Fleischfresser sind, ist die Mast darauf abgestimmt, die Tiere schnellstmöglich wachsen zu lassen, damit man sie dann so schnell wie möglich schlachten kann. Da ist es eigentlich völlig egal, dass auch die Knochen viel zu schnell mitgewachsen sind. Kälber und Schweine werden nach dem Erreichen einer bestimmten Größe und eines bestimmten Gewichts innerhalb von Monaten geschlachtet. Der Hund muss sich aber sein Leben lang auf seinen kaputten Knochen fortbewegen. Könnte nicht eigentlich daher die gefürchtete HD (Hüftgelenksdysplasie) bei größeren Hunden kommen? Der Meinung sind jedenfalls Torel und Kammerer.

Wenn man sich mal die Produktinformation einer bekannten Hundefuttermarke anschaut (habe ich aus dem Internet): z.B.: Saftiges Geschnetzeltes, eine neue Auswahl hochwertiger Mahlzeiten für Ihren Hund mit von Natur aus bekömmlichen Zutaten. Die appetitlichen und nahrhaften Rezepte kombinieren zart geschmorte, fleischige Stücke mit Nudeln und feinem Gartengemüse.
Dosengröße: 400g, 820g

Zusammensetzung: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. Rind: mind. 4%),
Gemüse (Karotten: mind. 4%, grüne Bohnen: mind. 4%),
Bäckereierzeugnisse (gekochte Nudeln: mind. 4%),
Getreide, pflanzliche Eiweißextrakte, pflanzliche Nebenerzeugnisse,
Öle und Fette, Mineralstoffe.

Inhaltsstoffe (%):
Rohprotein: 7,5
Rohfett: 4,5
Rohasche: 2,5
Rohfaser: 0,3
Feuchtigkeit: 80,0


Zusatzstoffe:
Vitamin D3: 150 IE/kg
Vitamin E: 50 mg/kg
Kupfer-(II)-sulfat: 2,5 mg/kg

Dann ist für mich allein der erste Absatz inzwischen der blanke Hohn! Hochwertig! Bekömmlich! Appetitlich! Nahrhaft! Zart geschmorte, fleischige Stücke!

In der Zusammensetzung steht: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. Rind: mind. 4%)
Das ist alles, was an Fleisch drin ist. 4%!
Falsch! An Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen!!! Weiß jemand genau, was eigentlich tierische Nebenerzeugnisse sind? Kurz: Schlachtabfälle! Lang: Das sind die fleischigen Anteile von geschlachteten, warmblütigen Landtieren sowie alle Produkte und Nebenerzeugnisse die bei der Verarbeitung des Tierkörpers anfallen. Das heißt, es dürfen Schwarte, Haut, Hufe, Federn, Hörner, Hühnerköpfe und Hühnerfüße, Wolle, Lunge, Geschlechtsorgane, Gebärmutter, Eierstöcke, Hoden, Därme und alle anderen minderwertigen und Eiweiß enthaltenen bindegewebereichen Abfälle der Tiernahrung unter dem Begriff "Nebenerzeugnisse" hinein gemischt werden. Dazu gehören auch Drüsensekrete und Hormone z.B. aus Fruchtblasen. Die Auswirkungen der zuletzt genannten "tierischen Nebenerzeugnisse" sind noch gar nicht erforscht.

Eigentlich sind tierische Nebenerzeugnisse auch zum Teil hochwertige Innereien. Herz ist bestes Muskelfleisch! Nur, die Herstellerfirma, die diese Innereien dem Futter beimischt, gibt das auch auf der Packung an! Davon sollte man bei der "Futtersuche" ausgehen!

Weiter! Es sind 4% Fleisch und Schlachtabfälle drin. Mindestens steht da noch! Und der Rest? Noch bin ich nicht sehr weit in dem Thema aber unter 80% Feuchtigkeit stelle ich mir hauptsächlich Wasser vor. Und dann? Was bekommt unser Fleischfresser noch? Ah, Gemüse und Nudeln. In der Natur ist es genau umgekehrt. Der Wolf/die Katze frisst kleine und große Tiere die höchstens in ihren Mägen und Gedärmen Vegetarisches haben. Fell oder Federn fressen Wolf, Hund und Katze dann zwar auch mit, es steht aber in einem ganz anderen Verhältnis zueinander.

Zu den anderen Inhaltsstoffen gibt es auch so viel zu sagen. Rohprotein zum Beispiel ist sehr wichtig! Unter Rohprotein versteht man den gesamten Eiweißanteil aus den tierischen und pflanzlichen Inhaltsstoffen. Leider muss der Hersteller auch hier wieder die Eiweißmengen nicht exakt deklarieren, sondern es genügt die Angabe als sogenannte Rohproteinmenge. Hierbei wird also lediglich Auskunft über die insgesamt enthaltene Eiweißmenge gegeben, nicht etwa, um welches Eiweiß es sich handelt.

Steht also auf dem Hundefutter (wie in meinem Beispiel) 7,5% Rohprotein, kann das ein reines Sonnenblumenöl sein oder auch Erdnusshülsen, Hühnerfett oder Eier, Mais, Motoröl oder Federn (die reich an Eiweiß sind)! Gleichzeitig kann mit einer Zutat so auch ein weiterer Anteil erhöht werden, nähmlich der Anteil an Rohfaser. Die Mischung macht es eben. Ein Teil der Eiweißzutaten sind für den Hund (und beim Katzenfutter natürlich auch für die Katze) unverdaulich und dienen lediglich als Füllstoff. Stroh oder Erdnussabfälle machen für den Moment satt, aber das Tier wird nicht mit den lebensnotwendigen Vitaminen, Spurenelementen u.s.w. versorgt. Haben daher die meisten Haustiere ständig Hunger? Wenn man nun bedenkt, was so eine Dose kostet und unser Tier wird andauernd, jeden Tag, falsch versorgt, dann kommt es zu Krankheiten im Alter. Ich glaube inzwischen, da meine beiden Katzen Nierenversagen hatten, dass ich das falsche Futter gefüttert habe. Sie sind zwar beide recht alt geworden, aber hätten sie nicht noch älter werden und dabei gesünder bleiben können? Es tut mir unendlich leid und bei unserem Hund wird das definitiv nicht mehr passieren!

Wer nun auf ein hochwertiges Futter umstellen will, sollte dies nicht abrupt tun, sondern langsam, es ist sonst für den Verdauungsapparat zu anstrengend.

Bis bald!

Isa

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